Indikationen und Kontraindikationen

Indikationen

Der Begriff „Indikation“ heißt „Heilanzeige“. Eine Indikation ist also der Grund, zu dessen positiver Veränderung ein bestimmtes therapeutisches Verfahren angezeigt ist.

Nach unserer Erfahrung und nach den bisherigen Forschungen ist Theraplay vorwiegend angezeigt bei sozio-emotionalen Störungen. 
Weitere Forschungen und Erfahrungen müssen zeigen, ob die Indikationen und Kontraindikationen erweitert oder verengt werden müssen.
 

Kontraindikationen

Der Begriff „Kontraindikation“ bedeutet „Gegenanzeige“. Das ist also der Grund, warum angezeigt ist, ein bestimmtes therapeutisches Verfahrens nicht anzuwenden, bzw. unter Abwägung der sich für den Patienten ergebenden Risiken die Anwendung eines therapeutischen Verfahrens auszuschließen.

Gründe, Theraplay nicht anzuwenden

  • Verzicht auf die Anwendung von Theraplay ist bei allen Symptomen oder umschriebenen Störungen angezeigt, die effektiver und effizienter durch gezielte pharmakologische, psychoanalytische, psychotherapeutische oder kognitive (Verhaltens-)Therapie zu behandeln sind.
  • Verzicht auf die Anwendung von Theraplay ist insbesondere angezeigt, wenn zwischen Kind und Elternteil eine symbiotische Beziehung besteht, durch die der therapeutische Effekt bzw. die Wirkungsmöglichkeit des Therapeuten untergraben werden kann.
  • Verzicht auf die Anwendung von Theraplay ist auch angezeigt, wenn das Kind und seine Eltern aus einem wesentlich anderen als dem europäischen Kulturkreis kommen, so dass zu erwarten ist, dass die familiären Erziehungs- und Denkweisen kulturbedingt den therapeutischen Prinzipien von Theraplay widersprechen können.
  • Verzicht auf die Anwendung von Theraplay ist angezeigt, wenn die Eltern der Therapeut/in oder der Behandlung ihres Kindes mit Theraplay oder beidem mit Skepsis begegnen und vermutlich den therapeutischen Maßnahmen zuwider handeln würden, so dass sich das zu behandelnde Kind auf die Beziehungsangebote der Therapeut/in nicht einlassen kann.